In der Unternehmenskommunikation muss umgedacht werden. Wie schnell sich die Dinge ändern können, das hat das Jahr 2020 gezeigt. Diesen Anstoß müssen Unternehmen nutzen, um ihr Storytelling neu zu konzipieren – Internationalität und Visualisierung sind die wichtigsten Trends des Jahres.
Die Krise hat es deutlich gezeigt, was erwarten und verlangen die Menschen wirklich, sei es von Politikern, Experten oder Unternehmen. Gelebte Werte und den Worten auch Taten folgen lassen, werden dabei besonders geschätzt. Vorab bedeutet dies, dass umso mehr und offener kommuniziert werden muss und sich Unternehmen auch stärker positionieren, beispielsweise zu Themen wie dem Home-Office oder Solidarität untereinander.
Corporate Communication: Was wichtig ist
Nicht nur die Folgen der Coronapandemie werden uns noch für lange Zeit beschäftigen, auch mit zukünftigen Pandemien muss gerechnet werden. Gerade in solch Zeiten ist Expertise gefragt, Ereignisse und Veränderungen müssen eingeordnet werden und auch Orientierung und Prognosen geben ist nötig. Dies betrifft bereits etablierte Marken, aber auch den industriellen Mittelstand und die Hidden Champions Deutschlands.
Anforderungen
Eine neue Situation wie diese erfordert als erstes Zuhören. Stakeholder müssen gefragt werden, was sie brauchen und erwarten. Veränderte Gegebenheiten machen es notwendig, die Situation neu zu evaluieren, führt sie doch möglicherweise zu anderen Fragestellungen. Etwa wenn es um die Entwicklung von Produkten geht, der neu gestalteten Zusammenarbeit oder darum, wie auch in diesem Umfeld Ideen und Innovationen gefördert werden können. Nicht wegzudenken ist, dass hier ganz neue Aufgabenfelder und Prozesse entstehen. In der Kommunikation immer wichtiger wird etwa die internationale Pressearbeit, die zugleich einen lokalen Fokus bietet oder die Visualisierung von Content durch Infografiken, Videos, aber auch Podcasts.
Internationale Pressearbeit mit lokalem Fokus
Globalisierung ist mehr als nur ein Schlagwort. Unternehmen sind über Lieferketten miteinander vernetzt und haben ihre Absatzmärkte in unterschiedlichen Ländern – wie es sich nicht zuletzt in den Lieferausfällen des letzten Jahres zeigte. Diese Situation muss auch in der Kommunikation bedacht werden. Allgemein gehaltene, universale Mitteilungen an alle greifen dabei jedoch zu kurz. Um die unterschiedlichen Stakeholder auf einer direkten und individuellen Ebene anzusprechen, muss Pressearbeit lokalisiert erfolgen. Menschen brauchen einen Bezug, eine persönliche Betroffenheit, die ein Produkt oder Thema für sie relevant macht und so aus der Vielzahl der Meldungen heraussticht.
Diesen Bezug zu schaffen, weckt nicht nur Interesse, es zeigt auch, dass Unternehmen sich wirklich um die unterschiedlichen Stakeholder bemühen und Content liefern, der für diese zudem relevant ist. Die verschiedenen Stakeholder zu „sehen“ führt so nicht nur zu eigener Sichtbarkeit, es ist auch gut für die Reputation.
Alle Tools des Storytellings nutzen
Wurden früher Geschichten erzählt, dominiert heute das geschriebene Wort. Mit immer mehr Tools im Gepäck bekommen doch auch Texte Konkurrenz, können Geschichten so doch auf vielfältige Weisen kommuniziert werden. Neben Bildern und Infografiken sind gerade Videos und Podcasts im Trend. Alle Sinne miteinzubinden und verschiedene Kanäle zu nutzen ist hier „key“. Dass Bilder schneller die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist bekannt, allerdings eigenen sich gerade Infografiken besonders gut, um auf einen Blick Daten verständlich zu darzustellen. Je nach Inhalt sollten daher unterschiedliche Mittel genutzt werden. Doch auch das frühere Geschichten erzählen feiert sein Comeback – weniger als Monolog, dafür als fesselnder Dialog in Form von Podcasts. Anstatt wie ein Marktschreier nur seine eigene Meinung bekannt zu geben, bieten Podcasts den Austausch von Sichtweisen. In einem Zeitalter der „Filterbubble“ ermöglicht dies nicht nur einen Ausweg aus der eigenen kleinen Welt, sondern verhilft auch dazu, handfeste Diskurse zu führen.
Für Unternehmen bietet sich in diesem Umfeld die einmalige Chance, das Storytelling neu aufzusetzen: Weniger produkt- und erfolgslastig und dafür themengetriebener - mit Geschichten und Content zu Haltung, Empathie und Fehlerkultur.
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